Kulturgeschichten

Schaffhausen blüht auf

Eine Dreiergruppe steht in einem Raum im Klostermuseum St. Georgen.

Kulturelle Highlights im Schaffhauserland

Die Kulturschaffenden der Region Schaffhausen erzählen, was das Schaffhauserland alles für kulturelle Highlights zu bieten hat. Tauchen Sie ein in Geschichten und Erzählungen über Museen, Konzerte, Theater, Galerien und Kunst.

Alle zwei Wochen werden hier neue Blogbeiträge veröffentlicht.

Helga Sandl | Kulturhaus Obere Stube

Helga Sandl | Kulturleiterin der Jakob und Emma Windler-Stiftung

Das neue Kulturhaus Obere Stube hatte einen wirklich guten Start. Am Eröffnungswochenende im September 2022 waren über 1100 Menschen bei uns. Das war nach der langen Vorbereitungszeit ein schönes Gefühl und eine grosse Erleichterung. Jetzt aber geht für uns alle die Arbeit erst richtig los! Die Vorbereitungen für die nächsten Jahre laufen auf Hochtouren – und immer läuft einem trotzdem die Zeit davon.

Menschen und ihrer Kunst zu begegnen, empfinde ich als grosses Privileg. Die schönsten Momente in unserer Arbeit sind die, in denen Entwicklung sichtbar wird, sich die Dinge fügen oder wenn wir eine Künstlerin bei der Arbeit beobachten dürfen, tiefer in die Denkwelten und Arbeitsweisen eintauchen können.
Deshalb faszinieren mich persönlich die Installationen des australischen Künstlers Jamie North besonders. Er hat den gesamten Innenhof bespielt und wir durften dabei sein, ihm zusehen, ihn befragen. Seine Werke verändern sich mit den Jahreszeiten beständig. Sie wachsen oder werden porös, sie altern, bekommen eine Patina und gleichzeitig entsteht immer Neues.

Wenn ich Ausstellungen konzipiere, dann ist auch das ein grundlegender Gedanke, der mich begleitet und antreibt: Anderen ebenfalls diese Möglichkeit zu geben teilzuhaben und sie in eine andere Welt mitzunehmen, sie zu überraschen oder auch mal ratlos zu machen, auf jeden Fall Neugier zu wecken.

Wir haben noch viel vor im Kultruhaus Obere Stube! Es wird neue Sonderausstellungen geben, Veranstaltungen und Workshops und ein breites Vermittlungsangebot.

Informationen zum neuen Kulturhaus: www.kulturhaus-oberestube.ch

schön&gut | Kabarett-Duo

schön&gut | Kabarett-Duo

«Aller Tage Abend»

Am Donnerstag, 15. Dezember präsentiert das Kabarett-Duo schön&gut im Stadttheater Schaffhausen seinen sechsten Streich: «Aller Tage Abend». Nach beinahe 20 Jahren und fünf Programmen in der kleinen Welt von Grosshöchstetten mit Herrn Schön und Frau Gut fehlt es der aktuellen Produktion nicht weniger an Wortwitz, geistreicher Satire oder grenzenloser Fantasie. Das Duo um Ralf Schlatter und Anna-Katharina Rickert ist abgründig witzig, die Programme sind intellektuell anspruchsvoll und das Publikum erwartet jedes Mal aufs Neue ein gewaltiges Wort- und Fantasiegewitter. Kein Wunder wurde das Duo mit Preisen wie dem Salzburger Stier, dem Schweizer Kabarettpreis Cornichon oder dem Schweizer Kleinkunstpreis gekrönt. Für den Kulturblog von Schaffhauserland haben wir bei schön&gut nachgefragt:

Frau Rickert, auf Ihrer Webseite zählen wir aktuell 35 bevorstehende Auftritte mit «Aller Tage Abend», wahrscheinlich ebenso viele Auftritte liegen zurück, weitere folgen und mit Ihrem letzten Programm «Mary» standen Sie gar 180 Mal auf den unterschiedlichsten Bühnen der Schweiz. Wie halten Sie Ihre Rolle bei so vielen Terminen frisch?
Rickert: Es ist meine Aufgabe als Schauspielende, die verschiedenen Rollen jedes Mal so zu verkörpern, als würde ich das Gehörte und Gesagte zum ersten Mal erfahren. Wie ich das genau mache, kann ich nicht erklären, es ist das Handwerk der Schauspielerin. Es gehört sicher aber die Bereitschaft dazu, den Zuschauenden eine packende Geschichte erzählen zu wollen.

«Dieses Stück ist die Essenz der Jetztzeit», sagte letztes Jahr ein Besucher über das aktuelle Programm «Aller Tage Abend», welches bereits 2021 im Haberhaus zu sehen war. Trifft das ein Jahr später noch zu oder wie verändert sich ein Stück im Laufe seiner Spielzeit?
Rickert: Das Publikum trifft in Bezug auf den gesprochenen Text auf dasselbe Stück. Die Spielnuancen der einzelnen Figuren verändern sich wahrscheinlich aber schon. Aus meiner Perspektive kann ich das schlecht beurteilen. Da müsste vielleicht eine Zuschauerin gefragt werden, die das Stück sowohl im Sommer 21 wie auch im Dezember 22 gesehen hat. Inhaltlich ist das Stück genauso aktuell wie bei der Premiere im März 21.

Worum geht es in «Aller Tage Abend» und welche Themen spricht das Stück an?
Schlatter: Die grossen Themen, die uns zurzeit umtreiben, sind die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und das Patriarchat. Wir versuchen in unserem Stück, den Zusammenhang dieser Themen aufzuzeigen und sie gleichzeitig auf eine Dorfgeschichte zu adaptieren, mit Figuren, Konflikten und Beziehungen. Denn im Kleinen geht es immer auch ums Grosse. Vordergründig geht es in Grosshöchstetten um einen Windpark, darunter aber um viel mehr. Und natürlich versuchen wir auch, den Themen die Schwere zu nehmen, nicht aber die Relevanz.

Die Fotos zu «Aller Tage Abend» sind spektakulär! Eine Foto-Montage?
Schlatter: Wir arbeiten seit Jahren mit dem Fotografen und Grafiker Christian Reichenbach zusammen. Sein und auch unser Ehrgeiz ist es, die Bilder zum Stück jeweils real zu inszenieren. So auch hier: Wir haben uns auf der Bank an einem Kran in den Himmel heben lassen. Analog ist quasi das neue digital! Und macht erst noch viel mehr Spass. Wers nicht glaubt: Hier der Link zum Making-of: https://www.reichenbach-bildwelten.ch/auftragsarbeiten/making-of-aller-tage-abend

Herr Schlatter, Sie sind gebürtiger Schaffhauser, leben aber seit vielen Jahren in Zürich. Was verbindet Sie heute noch mit Schaffhausen?
Kürzlich, bei einer Lesung im Fass-Keller, habe ich gestaunt, wie viele Menschen ich noch kenne von früher. Und habe mich sehr gefreut, dass sie alle kamen. Das war berührend. Mich verbindet wohl mit Schaffhausen, was man «alte Heimat» nennt. Einerseits spüre ich eine grosse Vertrautheit, andrerseits auch immer wieder die Lust, auszubrechen aus der Kleinstadt.

Infos und Tickets für die Vorstellung von schön&gut mit «Aller Tage Abend» am Do. 15. Dezember 2022 im Stadttheater Schaffhausen unter www.stadttheater-sh.ch

Antonino Alibrando | Präsident OK Märlistadt™

Charakterbild Wolf und die 7 Geissli

Antonino Alibrando | Präsident OK Märlistadt™

Märlistadt – mehr als nur Weihnachtsmarkt.

Alle Jahre wieder entsteht mit Hilfe von über 1'000 freiwilligen Helferstunden ein Erlebnis für Gross und Klein. Unzählige Lichter und kleine heimelig beleuchtete Markthäuschen in der Altstadt und im Kloster St. Georgen verwandeln Stein am Rhein in ein winterliches Märchen. Prachtvoll geschmückte Christbäume, wärmender Glühwein und süsser Punsch erwecken die vorweihnachtlichen Gefühle in der besinnlichen Adventszeit. Die Märlistadt™ ist aber viel mehr als ein Weihnachtsmarkt. Darüber hinaus gibt es die liebevoll dekorierten Szenen des Märliweges.

Tipp vom Präsident OK Märlistadt™: «Gönnen Sie sich einen Glühwein oder Glühmost aus der schönen und einzigartigen Märlitasse

Dieses Jahr steht die Märlistadt™ ganz unter dem Motto «der Wolf und die 7 Geisslein». Passend zum Thema können die einzelnen Szenen des Märchens in den Schaufenstern der Altstadt gefunden werden. Sei dies in Form von einem Bild oder Figuren, immer begleitet mit dem passenden Textausschnitt. Ein Rundweg der nicht nur Kinder in ihren Bann zieht. Kostenlose Karussellfahrten und natürlich die Steiner Liliputbahn sind weitere Attraktionen die es zu entdecken gibt. Ein herzliches Dankeschön gilt hier allen Steiner welche die Märlistadt™ möglich machen und ihre Schaufenster zum Leben erwecken.

Bereits zum 12. Mal findet auch der Mittelaltermarkt statt. Die Vorführungen alten Handwerks und mittelalterlicher Kampfkunst entführen die Besucher und Besucherinnen in eine längst vergangene Epoche.

«Ein grossser Dank, gilt allen helfenden Händen, welche den Gäste der Märlistadt™ jedes Jahr mit viel Engagement eine schöne, besinnliche und unvergessliche Märlistadt™ ermöglichen. Dieser Einsatz ist sehr wichtig, damit die Märlistadt™ für alle ein voller Erfolg wird. Die funkelnden Kinderaugen und das Lachen und die Freude aller Besuchenden sind ein wundervoller Dank,» schwärmt Antonino Alibrando. https://www.maerlistadt.ch/

Wenn Sie Spass haben, mit Ihrem freiwilligen Einsatz anderen eine Freude zu machen, sind Sie herzlich eingeladen sich als Helfer oder Helferin anzumelden. https://www.helfereinsatz.ch/de/maerlistadt

 

Jürg Schneckenburger | Regisseur

Jürg Schneckenburger | Regisseur

«Die Banditenkönigin» Uraufführung des jugendclub momoll theater

Am 29. Oktober 2022 feiert der jugendclub momoll theater mit «Die Banditenkönigin» im Theater Bachturnhalle Premiere. Für den Regisseur Jürg Schneckenburger ist es die 28. Inszenierung, die er in diesem Gefäss realisiert. Für den Kulturblog Schaffhausen hat ihn die Regieassistentin Catherina Lampart zur aktuellen Produktion befragt.

Welche Inhalte werden im Stück verhandelt?
«Die Banditenkönigin» ist das zweite Stück der jungen Autorin Simone Messerli. Es entstand aufgrund von Recherchen zu Frauen, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im sogenannten «Wilden Westen» gelebt haben. Die Autorin hat sich neben den recherchierten Informationen, wie stets bei unseren Theaterarbeiten, an der Zusammensetzung und den Interessen des jugendlichen Ensembles orientiert. Auch hat sie bewusst ihrer Fantasie freien Lauf gelassen, ganz nach dem Motto von Karl May: «Erzähle nicht die Wahrheit, solange dir etwas Interessanteres einfällt.» Das Stück ist eine kleine, feine Heldinnen-Geschichte. Drei junge Frauen machen sich von Ontario aus auf die Reise in den «Wilden Westen», setzen sich mit den anspruchsvollen Umständen und mit sich selbst auseinander, meistern die auftauchenden Probleme und kehren, reich an Erfahrungen, nach Hause zurück.

Was ist für dich die Besonderheit in der Arbeit an der diesjährigen Produktion?
Wir werden nach Jahrzehnten auf der Fassbühne erstmals im Theater Bachturnhalle spielen. Eine gehörige Herausforderung ist dies, weil wir den Grossteil der Probezeit im Proberaum Cardinal probieren und es während der zeitlich beschränkten Endprobezeit schaffen müssen, die szenischen und musikalischen Interaktionen und Vorgänge auf die deutlich grössere Bühne des Theaters Bachturnhalle zu transferieren.

Du machst seit mehr als 30 Jahren in der Stadt Schaffhausen mit jungen Menschen Theater. Was interessiert dich nach wie vor an dieser Arbeit?
Es ist noch immer und stets von neuem «Die Kunst der Verwandlung» und zwar auf zwei verschiedenen Ebenen: Zum einen die Verwandlung des privaten Menschen in eine Theater-Figur und zum anderen die persönliche Verwandlung der Spielenden, die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen im Laufe der gemeinsamen Zeit. Diese erlebe ich äusserst intensiv, da in Theaterräumen Grenzen überschritten und Lebensmöglichkeiten ausgelotet werden dürfen.

Mehr Informationen: www.bachturnhalle.ch, www.schauwerk.ch, www.momoll-theater.ch

 

Bettina Röthig-Bernardo | Gastgeberin

Bettina Röthig-Bernardo | Gastgeberin

Ankommen – Willkommen sein – sich zuhause fühlen. In der «Weinkrone» in Hallau begrüssen wir unsere Gäste mit einem herzlichen Lächeln und freuen uns Sie in der gemütlichen Gaststube bewirten zu dürfen. Setzen Sie sich an einen der Holztische und geniessen sie den nostalgischen Charme.

Wir bieten Weinliebhabern puren Genuss mit einer unvergleichlichen Auswahl an Schaffhauser Weinen. 60 Weiss- Rot- und Roséweine können im Offenausschank degustiert oder zu einem «gluschtigen» Gericht aus unserer kleinen aber feinen Karte gewählt werden. Neuentdeckungen beim Weingenuss sind garantiert.

Das schmucke Winzerhaus im Herzen des Dorfes zelebriert den Schaffhauser Wein auf verschiedenen Ebenen. Neben unserer Gaststube ist ein Abstecher ins Museum oder in die dazugehörende Vinothek ein Garant für die einzigartige Weinkultur des Kantons Schaffhausen.

Wie werden die Reben veredelt? Welches sind die Arbeitsschritte in einer Brennerei? Und wussten Sie, dass die Reben früher beheizt wurden? All dies und vieles mehr wird vom Verein «Weinbaumuseum Schaffhausen» in seinem liebevoll eingerichteten Museum beantwortet.

Die Gaststube in der «Weinkrone» in Hallau begrüsst seine Gäste jeweils am Samstag und Sonntag von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Gerne organisieren wir für Sie unvergessliche, private Anlässe und Feierlichkeiten im kleinen Rahmen.

Details zum Museum und der Vinothek entnehmen Sie bitte unserer Homepage: weinkrone.ch

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Infos: www.weinkrone.ch

Annina Keller | Präsidentin kleine bühne schaffhausen

Frauenportrait

Annina Keller | Präsidentin kleine bühne schaffhausen

Es geschah auf der ersten Galerie im Stadttheater Schaffhausen, irgendwann in den 1980er Jahren. Fein herausgeputzt sass ich in diesem riesigen Saal und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die kleine bühne schaffhausen eroberte mein Herz im Sturm. Dass ich einmal ein Teil dieser heute bereits seit 77 Jahren laufenden Geschichte werden würde, habe ich damals zwar geträumt, aber nicht zu hoffen gewagt. Heute bin ich Präsidentin der kleinen bühne und das Kind in mir kann es immer noch kaum glauben. Ich darf nicht nur mitmachen, sondern sogar mitgestalten.

Zur Saisoneröffnung 2022/2023 spielen wir das Stück «Kalender Girls». Eine Geschichte, die auch davon handelt, was alles passieren kann, wenn sich Frauen etwas trauen und über sich hinauswachsen. Seit über einem halben Jahr proben die Schauspieler:innen, ist die Baucrew am Werk, werden die Kostüme erstellt, Requisiten gesammelt und alles was es sonst noch braucht bereitgemacht. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen für das traditionelle Weihnachtsmärchen – dieses Jahr «Der Stimmendieb». Bis zu ca. 90 Personen sind jeweils beteiligt und pflegen ihre Hobbys der etwas anderen Art wie z.B. Schauspieler:in, Bühnenbildner:in, Kostümschneider:in, Tonmeister:in, Kulissenmaler:in, Kapellmeister:in oder Requisiteur:in.

77 ereignisreiche Jahre gibt es die kleine bühne schaffhausen, unzählige Welten sind auf der grossen Bühne des Stadttheaters entstanden, es wurde gelacht, ein Tränchen verdrückt und die kleine bühne begleitet das Schaffhauser Publikum seit Generationen. Das alles feiern wir 2022 mit unseren Produktionen, gemeinsam mit Euch.

Bis bald im Stadttheater!

Infos: www.kleinebuehne.ch/

Iris Michel | Künstlerin

Portrait Iris Michel

Iris Michel | Künstlerin

Mit der Neuen Galerie für Gegenwartskunst gibt es in Schaffhausen einen neuen Raum für Kunst. Was ist die Idee dahinter?
In den Räumlichkeiten der ehemaligen UD-Druckerei in der Webergasse führen die beiden Künstler Franziska Dubach und Thomas Tito Greuter seit 4. August bis mindestens Sommer 2023 eine Galerie mit dem Ziel regionalen Kunstschaffenden einen günstigen Ausstellungsraum mit Industriecharakter und Flächen für grössere Werke zur Verfügung zu stellen. Nach der Eröffnung folgt mit der Vernissage an der Museumsnacht die Doppelausstellung «Generations».

Die neue Ausstellung zeigt Werke von Ihnen und Helene Reif. Was dürfen wir erwarten?
Acryl- und Ölbilder. Seit Jahren vertiefe ich mit Zeichnungen und Malerei mein Credo: «Kunst leben – Lebenskunst». Dabei bearbeite ich Themen rund um das Menschsein: Liebe, Fragilität, Vergänglichkeit, Schönheit. Die abstrakten und halbabstrakten Zeichnungen beinhalten die Ansicht, dass alles miteinander verbunden ist und die Betrachter fragen lässt, ob sich nicht alle auf einer Durchgangsstation befinden.

Zudem gibt es einen Einblick in Helene Reifs Schaffen.
Helene Reif spürt verschiedenen Themen mit sensiblen Fotos nach. Ergänzend dazu macht sie Wortbilder mit aussergewöhnlichen Aussagen der von ihr  portraitierten Menschen. Durch die in Schwarzweiss gehaltenen Fotografien treten Form und Inhalt ohne farbliche Ablenkung eindrücklich hervor.

Die Ausstellung «Generations» läuft vom 17. September bis 22. Oktober 2022. Die Vernissage findet am 17. September um 17 Uhr im Rahmen der Museumsnacht Hegau-Schaffhausen statt.

Infos: www.museumsnacht-hegau-schaffhausen.com
www.irismichel.com

Hans-Jörg Ganz | Leiter der Singschule der Musikschule MKS Schaffhausen

Bild Hans-Jörg Ganz am dirigieren

Hans-Jörg Ganz | Leiter der Singschule der Musikschule MKS Schaffhausen

Auf sagenhaften Spuren

Anfang September wird das Musical «sagenhaft» im Stadttheater aufgeführt. Es singen und spielen über 120 Schülerinnen und Schüler der MKS-Chöre Cantalino, Knabenchor, Mädchenchor I und II, Jugendchor und Chorisma. Begleitet werden sie von einem Instrumentalensemble aus Lehrkräften und Gästen der Musikschule. Hans-Jörg Ganz, langjähriger Leiter der Singschule Schaffhausen berichtet aus den Proben.

Herr Ganz, Sie zeichnen für die musikalische Leitung verantwortlich; wie schaukelt man ein Projekt mit so vielen Kindern Jugendlichen?
Mit Herzblut, Freude, Zuversicht und Engagement, aber auch mit der nötigen Portion Erfahrung aus vergangenen Projekten. Die Altersspanne bei den Mitwirkenden ist beträchtlich. Die jüngsten Kinder sind 7 Jahre alt, die Ältesten sind 25. Dies bedingt eine sorgfältige Planung.  

Was bereitet Ihnen in der Zusammenarbeit mit den Kindern am meisten Freude?
Mich berührt bei unseren Musiktheaterprojekten immer wieder die Solidarität über Altersgrenzen hinweg. Ich spüre einen grossen Zusammenhalt und sehe die Begeisterung, mit welcher dieses Musical gespielt, gesungen und geprobt wird.

Worum geht es im Musical «sagenhaft»? Was erwartet die Zuschauerinnen und Zuschauer?
Im Musical „sagenhaft“ hat der Regisseur Björn Reifler über zwanzig Sagen aus der Region um Schaffhausen und den Rheinfall zu einer Geschichte vereint. Wir begegnen im Stück zahlreichen spannenden Figuren, zum Beispiel dem Jungen Cajetan und seiner besten Freundin Vrääli, der Herzogin, dem Herzog und ihrer Tochter Berta, aber auch dem Hammerbachgespenst, der Alerune, den Rheinfallrössern und vielen anderen. Der Komponist Fabian Künzli hat den Text mit feinen, aber auch kräftigen Farben vertont. Höhepunkte sind sicher die Szenen, bei denen alle Chöre singend, tanzend und schauspielernd auf der Bühne des Stadttheaters agieren.  

Vor der Vorstellung ist nach der Vorstellung: Gibt es nach «sagenhaft» Pläne für ein weiteres Musical-Projekt mit der MKS Schaffhausen?
Es gibt noch keine konkreten Pläne. Aber ich bin sicher, dass die «Tradition» der Musiktheaterprojekte der Singschule MKS auch nach meiner Pensionierung im Sommer 2023 weitergeführt wird. Musiktheater ist in besonderer Weise geeignet, bei jungen Menschen eine lebenslange Liebe zu Kunst und Kultur zu entfachen. Musik und Theater gehören schliesslich als seelische Grundnahrungsmittel in den kulturellen Rucksack jedes Kindes.

Infos und Tickets: www.stadttheater-sh.ch

Simon Gisler | Festivalleitung

Portrait von Mann

Simon Gisler | Festivalleitung

Vielfältige Inseln im Alltag

Was liegt dir bei der Programmgestaltung besonders am Herzen?
Mir ist es wichtig ein möglichst attraktives Programm zusammenzustellen mit unterschiedlichen Darstellungsstilen. Ich achte auf eine Balance zwischen Wort und Musik, Komik oder Satire, Visuellem und Aktuellem, zwischen Einzelkünstler*innen und Kollektiven.

Warum setzt Du nicht ausschliesslich auf bekannte Künstler*innen?
Unsere Theater- und Kulturlandschaft ist unglaublich reichhaltig und vielfältig – im Vergleich zu der Grösse unseres Landes. Als Intendant sehe ich mich gegenüber Publikum und Kunstschaffenden gleichermassen verpflichtet. Es ist mir ein Anliegen auch Unbekanntes zu präsentieren und dem Publikum zugänglich zu machen. Neuen und jungen Künstler*innen will ich eine Plattform bieten.

Welches sind Deine Herausforderungen als Intendant?
Diversität im Programm bringt grosse Risiken mit sich. Es braucht Mut, denn es gibt Vorstellungen die wirtschaftlich betrachtet zu wenig einbringen. Oft sind aber genau diese Abende besonders stimmungsvoll und einzigartig. Viele, die das nordArt-Theaterfestival kennen, wissen, dass sie bei uns Neues entdecken können. Auf einen momentanen Trend aufspringen bringt längerfristig kein wiederkehrendes Publikum. Ob es den Geschmack des Publikums trifft, kann ich nur bedingt erahnen. Das hohe künstlerische und handwerkliche Niveau der Produktionen ist Voraussetzung für ein Engagement am nordArt-Theaterfestival

Was sind deine Wünsche für das diesjährige Festival?
Es ist mir wichtig, Momente zu schaffen an denen wir ungezwungen sein können. Wir wollen eine Stimmung kreieren, die ansteckend ist. Eine Stimmung der Achtsamkeit, des Miteinanders, des Austausches. Wir sind Tankstelle, Zufluchtsort und bieten Raum für Reflektion, geprägt von einer Vielfalt von Gedanken und Identitäten.

Beachten Sie: www.nordArt.ch

Quentin Testi | Programmleitung Talentstage

Quentin Testi Portrait Programmleitung

Quentin Testi | Programmleitung Talentstage

Talentstage auf dem Fronwagplatz

Anfang August kehrt nach zwei Jahren Zwangspause das Stars in Town Festival wieder zurück in die Altstadt Schaffhausens und mit ihm auch die Talentstage auf dem Fronwagplatz.
Auf dem Fronwagplatz werden wir dieses Jahr über sechs Festivaltage verteilt 28 aufstrebende Schweizer Bands und Solokünstler*innen zu hören bekommen, wobei der Zutritt zur Bühne wie gewohnt kostenlos ist.
Unser Ziel ist es, das Programm nicht auf eine bestimmte Zielgruppe zuzuschneiden, sondern möglichst viele verschiedene Vorlieben abzudecken und die Abende so spannend und vielseitig wie möglich zu gestalten.

Hierzu waren wir seit letztem Herbst mit unzähligen Bands, Agent*innen und Managements in Kontakt, haben wochenlang Musik gehört, recherchiert, verhandelt und geplant bevor wir nun voller Stolz das finale Programm präsentieren können.
Umso mehr freuen wir uns darauf, während sechs Abenden mit hoffentlich vielen aufmerksam zuhörenden und tanzenden Menschen auf dem schönen «Froni» zu feiern oder vielleicht auch mal eine Träne zu verdrücken – und wer weiss, vielleicht ist ja auch Deine neue Lieblingsband dabei ☺

Beachten Sie: www.starsintown.ch/talentstage

Uli Stamm | Nachkomme Museumsgründerfamilie und Guide Gipsstollen Schleitheim

Uli Stamm im Stollen

Uli Stamm | Nachkomme Museumsgründerfamilie und Guide Gipsstollen Schleitheim

Sommer und Winter 10 Grad

10°C ist die Temperatur im Schleitheimer Gipsstollen im Ortsteil Oberwiesen. Interessant: 1938, bei der Eröffnung des Gipsgewerbe-Museums, so hiess es damals, notierte Dr. Walter Ulrich Gyan in seiner Broschüre zum Museum: 8 Grad. Zwei Grad Temperatur-Unterschied seither. Öfters Thema infolge der Klimaveränderung. Zeigt sich dies hier in der Stollentemperatur?

1938 wurde das Gipsmuseum auf privater Basis eröffnet. Die Absicht der letzten Gipsbruch-Betreiberfamilie, der Buchdruckerfamilie Stamm, als Eigentümerin zweier Gipsstollen, wollte die Erinnerung an das einst blühende Gewerbe in Schleitheim wachhalten. Initianten des Museums waren Egon und Hans Stamm, welche fachlich durch Walter Ulrich Gyan, Konservator am Naturhistorischen Museum Schaffhausen und späterer Direktor des Museums zu Allerheiligen, beraten wurden. Und damit wurden auch die Führungen im Gipsstollen aufgenommen. 1962 ging das Museum als Stiftung an die Gemeinde und wird seither von Interessierten gewartet und geführt. 1996 erfuhr das Gipsmuseum eine Neugestaltung. Und wiederum waren Fachleute, wie Allerheiligen-Direktor Dr. Gérard Seiterle und der Geologe Dr. Franz Hofmann, für die ausgezeichnete Informations-Vermittlung zuständig. Ein Besuch im Gipsmuseum Schleitheim sowie des Stollens lohnt sich.

1872, also vor 150 Jahren, wurde der nahe vorbeifliessende Werkkanal erstellt. Er diente der Energiegewinnung der sich hier ansiedelnden Fabriken. Eine Gipsfabrik zur Verarbeitung des nahe gebrochenen Gipssteins im Untertagebau wurde errichtet, die Maschinen einer Leinenspinnerei und -Weberei und eines Sägewerks wurden mittels zwei Turbinen und durch Transmissionen in Betrieb gesetzt. Die Industrialisierung nahm einen Anfang.

Warum schreibe ich dies? Weil ich als Nachkomme der Museumsgründerfamilie ein Interesse daran habe, dass die Erinnerung an das Schleitheimer Gipsgewerbe, das in der Blütezeit rund 150 Personen Arbeit verschaffte und das für die Logistik des Gipsmehls zu den Abnehmern 100 Pferde einspannte, erhalten bleibt.

Uli Stamm, gleich alt wie das Gipsmuseum

Beachten Sie: www.museum-schleitheim.ch/gipsmuseum

Jeanine Rötzer | Kulturvermittlerin der Jakob und Emma Windler-Stiftung

Kulturvermittlerin Jeanine Rötzer

Jeanine Rötzer | Kulturvermittlerin der Jakob und Emma Windler-Stiftung

Im Lindwurm ist was los!

Jeanine du bist seit Februar 2022 Kulturvermittlerin der Jakob und Emma Windler-Stiftung. Was findet seitdem im Museum Lindwurm statt?
Mit der Lindwurm Juniorreihe startet in diesem Jahr ein neues Veranstaltungsprogramm, das sich speziell an ein jüngeres Publikum richtet. Von Mai bis Oktober können Gross und Klein einer Märchenerzählerin lauschen, selbst Wolle spinnen, aus Rahm Butter herstellen oder mit der Taschenlampe nachts das Museum erkunden.

Warum eine Lindwurm Juniorreihe?
Mir war wichtig, dass Kinder eine spannende Reise in die Vergangenheit unternehmen können und dabei selbst aktiv werden können. Das Museum Lindwurm lädt schon durch seine besondere Atmosphäre dazu ein, verschiedene Dinge anfassen und ausprobieren zu wollen, das möchte ich durch die Veranstaltungen der Juniorreihe ergänzen.

Was hat dich zu den Veranstaltungen inspiriert?
Seit vielen Jahren findet die Lindwurm-Lesereihe im Museum Lindwurm statt. Die Lesungen richten sich ausschliesslich an Erwachsene. Ich wollte unbedingt ein Pendant für Familien und Kinder ins Leben rufen und Geschichten zum Zuhören auch für Jüngere anbieten.

Gibt es weitere Formate, die du gerne im Museum Lindwurm anbieten möchtest?
Wir sind derzeit alle mit der Eröffnung des Kulturhaus Obere Stube beschäftigt, wo ab September verschiedene Wechselausstellungen gezeigt werden. Ich habe noch viele Ideen, die aber vermutlich erst nächste Saison verwirklicht werden. Auf jeden Fall wird es in beiden Häusern noch weitere spannende Angebote geben.

Weitere Termine und Informationen zur Lindwurm Juniorreihe unter: www.museum-lindwurm.ch

 

Karola Lüthi | Munotwächterin

Karola Lüthi | Munotwächterin

Karola, was sind eigentlich die Aufgaben einer Munotwächterin?
Ich bin angestellt von der Stadt Schaffhausen als Hauswartin und zuständig für die Öffnung und Schliessung unseres Wahrzeichens, allgemeine Sauberkeit und Abfallbewirtschaftung. Mein Mann und ich versorgen die Damhirsche im Graben und jeden Abend läuten wir das berühmte Nüniglöggli von Hand, eine alte Tradition, die auf früher zurückgeht, als der Wächter die Stadttorschliessung um 21 Uhr damit angekündigt hat. Ich biete touristische Führungen durch unsere Festung an, wir haben im Hochsommer ein kleines Bistro am frühen Abend auf der Zinne und für Gruppen bis 20 Personen sind wir die Ansprechpersonen für gebuchte Apéros. Nicht zu unterschätzen ist auch der Anteil der Arbeit gegen aussen, Bspw. Medienanfragen beantworten oder sonstige Auskünfte geben oder Beistandschaften bei Schülerarbeiten. Und dann gibt es natürlich bei den Veranstaltungen des Munotvereins im Hintergrund viel zu tun im Sommer.

Hast du auch schon einmal vergessen, das «Munotglöggli» zu läuten?
Ganz vergessen noch nie, aber klar, ich war sicher schon dreimal zu spät damit, das letzte mal an Sylvester, sogar 20 Minuten, das war mir peinlich. Ich bin dann in den Estrich gerannt und hab einfach die fünf Minuten geläutet und nachher ein paar SMS gelesen, ob alles in Ordnung sei… den Wecker, der mich 5 Minuten zuvor warnt, auch überhört…

Was erwartet einen bei einer Munotführung?
Orte wo man sonst nicht hinkommt, wie der unterirdische Gang oder der Wehrgang, Geschichten über das Leben auf dem Turm früher und heute, mich (lach)

Der Munot ist ja nicht nur Ausflugsziel Nr. 1 der Schaffhauser Altstadt, sondern auch Kulisse und Veranstaltungsort für viele Events. So zum Beispiel auch für das legendäre Munotkino anfangs August. Wie stark bist du in solche Veranstaltungen involviert? Kannst du beispielsweise die Filme auslesen?
Nein, die Filme liest die Munotkommission des Munotvereins aus, ich guck mir schlussendlich einfach alles dann an. Und ja, es gibt im Hintergrund viel vorzubereiten und im Nachhinein aufzuräumen, die Helfenden vom Munotverein und der Vorstand selber helfen immer tatkräftig mit – gottseidank!

Welcher Event gehört zu deinem Lieblingsevent auf dem Munot und wieso?
Kino gefällt mir sehr gut weil ich halt auch selber gern ins Kino gehe. Gut gefallen mir aber auch die Bälle, Livemusik, die Leute tanzen richtig gern und viel, friedliche Stimmung, nicht so laut alles, schöne Sommernächte, die Beflaggung die so richtig gut passt zum Gemäuer. Des tönt ein bisschen traditionell und ältlich aber ich finde Paartanz toll.

Urs Weibel | Co-Kurator der Ausstellung "Mensch und Landschaft – Eine Werkstattausstellung"

Co-Kurator der Ausstellung  "Mensch und Landschaft – Eine Werkstattausstellung"

Urs Weibel | Co-Kurator der Ausstellung "Mensch und Landschaft – Eine Werkstattausstellung"

Urs, die aktuelle Ausstellung sieht nach einer Baustelle aus. Was ist denn hier los?
Dies ist selbstverständlich gewollt! Der Ausstellungsuntertitel "Werkstattausstellung" ist Programm. Zwei Aspekte sind wesentlich. Einerseits wird in einer Werkstatt gearbeitet und wir laden die Besucher:innen ein, die Ausstellung aktiv mitzugestalten. Andererseits ist eine lebendige Werkstatt nicht statisch, sie verändert sich. Der ständige Wandel ist auch ein Wesenszug der Landschaft. So verändert sich auch die Ausstellung – einmal schleichend durch die jeweiligen Beiträge der Besucher:innen und einmal durch einen Umbau an Anfang Juli.

Wie kann ich mitmachen?
Zur Ausstellung gehören verschiedene Stationen – nicht nur in der Ausstellungshalle, sondern auch draussen im Raum Schaffhausen –, bei denen man selbst Beiträge zur Ausstellung machen kann. Schicke ein Selfie mit dem Rheinfall im Hintergrund, fülle eine Umfrage am Aussichtspunkt aus, teile uns per Sprachnachricht mit, was dir an der Landschaft auffällt, male oder dichte, bezeichne auf der Stadtkarte, welcher dein Lieblingsort oder Unort ist, forme eine Landschaft aus Ton, entdecke die vertraute Umgebung neu. All diese Resultate der Auseinandersetzung mit Landschaft werden dann in die Ausstellung integriert. Hier sind die Aussenstationen: www.menschundlandschaft.ch/de/station

Welcher Aspekt des vielfältigen Themas Landschaft hat dich als Naturwissenschaftler speziell interessiert?
Landschaft ist für mich Natur und Kultur. Da sind die landschaftsformenden Kräfte der Natur, das landschaftsgestaltende Wirken der Menschen, aber auch überlieferte Landschaftswahrnehmungen in Malerei, Literatur und Musik und jedes einzelne Individuum als Betrachter:in und Akteur:in. Wir verändern Landschaften nicht nur, indem wir etwas bauen. Auch unsere Freizeitgestaltung und unser Konsumverhalten haben Auswirkungen.

Landschaft liegt zudem im Spannungsfeld von Individuum und Gesellschaft. Landschaften erzählen mir sehr subjektive Geschichten. Da stecken persönliche Erlebnisse und Erinnerungen drin. Wie können wir als Gesellschaft der Landschaft die unterschiedlichen Funktionen wie Landwirtschaft, Wohnen, Arbeiten, Erholung zuweisen? Welche Geschichten müssen erhalten bleiben, welche dürfen wir neu schreiben?

Interview: Bettina Bussinger

Die Ausstellung "Mensch und Landschaft – Eine Werkstattausstellung" im Museum zu Allerheiligen läuft bis am 30. Oktober und ist jeweils dienstags bis sonntags von 11 - 17 Uhr zugänglich. Infos zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm findet ihr hier: www.allerheiligen.ch

Jens Lampater | Gesamtleiter Stadttheater Schaffhausen

Vorfreude auf die neue Theatersaison

Irgendwann im Juni ist es soweit: Auf dem Herrenacker fährt der Transporter unserer Druckerei vor und liefert eine Palette mit frisch gedruckten Spielplänen, Kinderprogrammen und Abo-Prospekten an. Ein einzigartiger, wenn auch nicht besonders geschmackvoller Duft durchströmt unseren Bühneneingang… - Gleichzeitig füllen sich (was je nach Postleitzahl der Empfänger unterschiedlich ausfallen kann) etliche Briefkästen in der Region mit je einem Exemplar unserer Drucksachen für die neue Theatersaison: Das Programm 2022/23 ist da!

Für alle Beteiligten, die die zahlreichen Termine und Programme mit den Gastensembles aus aller Welt koordiniert, die die Texte geschrieben, die Fotos ausgesucht, die Layouts gestaltet und  dazu noch Korrektur gelesen haben, ist das immer ein schöner Moment: Ein dickes Buch mit 45 Produktionen aus allen Sparten liegt vor uns: Sprechtheater und Kabarett, Ballett und Tanztheater, Oper und Musical, dazu Stücke für Kinder und Familien, Konzerte, Varieté und vieles mehr erwarten uns ab September im Stadttheater.

Und wie stellt man am besten sicher, dass man die zahlreichen Highlights in der Saison nicht verpasst? Natürlich mit einem Abonnement. Vor allen anderen Kunden erhält man damit die besten Plätze, durch attraktive Rabatte wird der mehrfache Theaterbesuch deutlich vergünstigt, und wenn man selber einmal doch nicht kann, kann man jemand anderem eine Freude bereiten und das Abo weitergeben.

Wollen Sie mehr über unsere Abos wissen? Am Donnerstag, den 02.06.2022 präsentieren wir die Highlights der Saison 2022/23 unseren bisherigen und Abonnentinnen und Abonnenten ebenso wie allen Interessentinnen und Interessenten. Anschliessend finden vom 03.06.-11.06. sowie nach den Sommerferien vom 17.08. bis 02.09. Abo-Beratungstage an unseren Theaterkasse am Herrenacker statt.

Weitere Infos:

www.stadttheater-sh.ch/abos

Lukas Stamm | Komponist Internationales Bachfest Schaffhausen

Schwarzweiss Portrait von Lukas Stamm.

Lukas Stamm | Komponist Internationales Bachfest Schaffhausen

Lukas Stamm ist in Schaffhausen aufgewachsen. Nach dem Studium in Komposition und Klavier in Freiburg, Basel und Stuttgart steht er am Beginn seiner Karriere. Für das diesjährige Internationale Bachfest hat er eine neue Komposition geschrieben.

Wieso Bach?

Ich komme aus einer musikbegeisterten Familie, also hat mich Bachs Musik begleitet, seit ich mich erinnern kann. Und das Bachfest war als Ereignis immer wieder präsent… - das erste Mal bewusst an einem Konzert am Bachfest war ich dann mit ungefähr 16 Jahren, und habe mir die h-Moll-Messe angehört. Ich war beeindruckt von der Ausdruckskraft und der Architektur dieses Werks. Eine Faszination, die mich seither nie mehr losgelassen hat!

Du komponierst moderne Musik für barocke Instrumente - wie geht das zusammen?

Neue Musik für alte Instrumente klingt paradox, doch die Instrumente in barocker Bauart eröffnen ganz besondere Klangfarben und Möglichkeiten. In meinem neuen Stück findet die Auseinandersetzung mit den alten Instrumenten und Bachs Musik auf ganz verschiedenen Ebenen statt, in der Besetzung, in der Form und natürlich in den musikalischen Themen.

Wie fühlt sich das an, ein Werk von sich selbst zum ersten Mal im Konzert zu hören?

Ein neues Werk aufzuführen ist immer eine besondere Sache. Endlich beginnen die Noten, die ich mir in stundenlanger Arbeit vorgestellt und dann zu Papier gebracht habe, wirklich zu klingen! Als Komponist trete ich in den Proben in einen Dialog mit den Interpreten und dem Werk, und wir versuchen gemeinsam Wege zu finden, um das Geschriebene umzusetzen. Normalerweise ist nach den Proben meine Arbeit als Komponist beendet, am Bachfest bin ich jedoch auch als Cembalist in die Aufführung involviert, worauf ich mich sehr freue. »

Konzert mit Lukas Stamm und dem Prospero Ensemble:
Donnerstag, 26.05., 20.30 Uhr, Kulturzentrum Kammgarn

www.bachfest.ch

Interview: Jens Lampater, Geschäftsführer Internationale Bachfeste Schaffhausen

Anna Geiger | Tag der offenen Museen

Anna Geiger | Leiterin Bildung und Kultur beim regionalen Naturpark Schaffhausen

Kulturgenuss am Tag der offenen Museen

Wir möchten beim Regionalen Naturpark Schaffhausen mit unseren Aktivitäten im Kulturbereich die vielen interessanten Angebote, die es bereits in unserer Region gibt, sichtbar machen und unterstützen – so auch die Museen. Im vergangenen Jahr luden wir gemeinsam mit dem Museumsverein Schaffhausen zu einem Museumstreffen ein, bei dem knapp 40 Vertreterinnen und Vertreter lokaler Museen zusammenkamen. Bei diesem Treffen wurde der Wunsch nach einem Tag der offenen Museen laut. Seit Anfang des Jahres laufen die Vorbereitungen für diesen Tag.

Im Vorfeld konnte ich fast alle der insgesamt 15 teilnehmenden Museen besuchen, und bekam vielerorts eine Führung durch die Ausstellungen. Die Vielfalt der Museen hat mich auf dieser Besuchstour besonders beeindruckt. In jedem Museum findet man kleine Schätze, erfährt interessante Anekdoten und sammelt Eindrücke aus früheren Zeiten. Wussten Sie beispielsweise, dass Sie im Ortsmuseum Neunkirch einen Kühlschrank ohne Strom bewundern können? Im Museum der Weinkrone Hallau erfahren Sie, wieso die Weinberge in manchen kalten Nächten hell erleuchtet waren. Und im IWC Museum können Sie die Uhrzeit nicht nur vom Ziffernblatt der Armbanduhr ablesen, sondern sich sogar akustisch wiedergeben lassen.  

Ich freue mich sehr, dass am kommenden Sonntag, den 15. Mai 2022 die genannten und viele weitere Museen für Interessierte kostenfrei ihre Pforten öffnen. Bei einem Gewinnspiel wird in jedem Museum ein besonderer Gegenstand gesucht. Wer einen dieser Gegenstände findet, kann mitmachen und hat die Chance auf Genuss-Gewinne im Naturpark.

Lassen auch Sie sich von der Vielfalt begeistern. Neben den Ausstellungen lockt auch ein buntes Mitmach-Programm vom Sägen für Kinder über Schmiedevorführungen bis hin zu Gipsfiguren giessen und vieles mehr.

Infos zum Tag der offenen Museen: https://rnpsh.ch/museumstage

Urs Röllin | Schaffhauser Jazzfestival

Urs Röllin | Organisator Schaffhauser Jazzfestival

Herzlich willkommen am 33. Schaffhauser Jazzfestival

Wie unrecht Glen Gould doch hatte, als er meinte, der Applaus im Konzertraum gehöre abgeschafft: «Die Leute müssten allein gelassen werden mit der Musik, sodass alleine die Innigkeit der Musik eine Rolle spielt und ihr Empfinden nicht durch das Feedback anderer manipuliert würde.»

Wie tönt das heute, nach diesen beiden kargen und einsamen Jahren?

Wir jedenfalls freuen uns ungemein, den reichen Musikstrauss der vor uns liegenden Festivaltage mit Ihnen gemeinsam zu erleben!

Wissen Sie, wieso es das Schaffhauser Jazzfestival seit 1990 bereits zum 33. Mal und ohne Unterbruch gibt?

Nein, keine Heldengeschichte jetzt. Die Frage ist, wie ich finde, berechtigt und spannend:
Ist diese Musik, dieses Festival denn so wichtig, dass es jedes Jahr, bei jedem Wetter und während jeder Krise stattfinden muss?

Nicht wenige denken doch bei Jazz sofort an Nischenmusik und daran, dass das doch sowieso «nur ein paar wenige, elitäre Freaks» interessiere, wie gewisse Lokalpolitiker nicht müde werden herumzuposaunen.

Sicher, Jazz gehört heute nicht mehr zum Mainstream. Doch schaut man sich die aktuelle Weltlage an, bekommt man den Eindruck, vom Jazz könnten sich viele eine Scheibe abschneiden.

Der Jazz lässt Musikerinnen und Musiker auf der ganzen Welt miteinander kommunizieren und improvisieren. Sie begegnen sich trotz unterschiedlicher Herkunft auf Augenhöhe und spielen eine gemeinsame Sprache, welche sie kreativ weiterentwickeln. Gibt es etwas, was wir gerade dringender brauchen als genau diese Fähigkeiten?

Heute, wo ich diese Zeilen schreibe, tobt der Krieg, das «Böse» wird sanktioniert, blockiert, ausgeschlossen. Ich war unlängst in Russland, um Jazz zu spielen, und glauben Sie mir, da waren keine «Bösen». Ich habe ukrainische und russische Freunde. Jede Woche sitzen Studierende aus Weissrussland, Russland und der Ukraine vor mir in der gleichen Klasse, spielen in der gleichen Band, verfolgen die gleichen Ziele, kreativ und achtsam.

Doch was tun wir, als Gesellschaft? Wir schreien nach nur wenigen Tagen nach einer Aufstockung der Armeebudgets. Natürlich ist es grauenhaft, was in der Ukraine passiert, die Werte, welche wir unseren Kindern vorgelebt haben, werden in kürzester Zeit zerstört. Und ja, ich bin wütend und ratlos!

Gerne stelle ich mir in solchen Zeiten vor, wir alle auf der ganzen Welt wären Jazzmusiker:innen, könnten einander zuhören, uns gemeinsam erfreuen an den Tönen und Melodien der anderen, miteinander improvisieren und eine gemeinsame Sprache entwickeln.

Ich wage zu behaupten: Bei uns, am Schaffhauser Jazzfestival, wird das vorgelebt, Jahr für Jahr, seit 33 Jahren, egal wie die Vorzeichen stehen.

Kommen sie und besuchen vom 8. Mai bis am 14. Mai in Stein am Rhein und in Schaffhausen. Infos siehe: www.jazzfestival.ch

Urs Röllin

 

Hrvoje Križić | Cellist Familien- und Extrakonzert des Musik-Collegiums Schaffhausen

Junger Mann im Pullover und Jeans am Cello.

Hrvoje Križić | Cellist Familien- und Extrakonzert des Musik-Collegiums Schaffhausen

Ein Cellokonzert mit einem Orchester aufzuführen ist der Traum jedes jungen Cellisten. So war es auch meiner, als ich mit fünf Jahren zum ersten Mal das Cello an einem Silvesterkonzert der Sinfonietta Schaffhausen hören durfte und mich in dessen warmen Ton verliebte. Kein Jahr später begann ich mit dem Cellounterricht an der MKS Schaffhausen. Mit 14 Jahren erfüllte sich mein Traum, mein erstes Cellokonzert im Münster Schaffhausen zu geben, dies ausgerechnet mit dem ersten Cellokonzert von Camille Saint-Saëns.

Umso schöner ist es, dass ich genau dieses Cellokonzert am 8. Mai im St. Johann wieder aufführen darf.

Camille Saint-Saëns wurde 1835 in Paris geboren und war eines der bemerkenswertesten Wunderkinder der westlichen Musikgeschichte. Sein erstes Cellokonzert zählt zu den wichtigsten Konzerten der Celloliteratur. Der berühmte katalanische Cellist Pablo Casals gab 1905 sein Londoner Debüt mit diesem Konzert. Umso mehr freue ich mich, dieses wunderbare Konzert mit dem Kammerorchester des Musik-Collegiums Schaffhausen unter der Leitung von Annedore Neufeld aufzuführen.

Karneval der Tiere, Familien- und Extrakonzert, Sonntag 8. Mai 2022, 17.00 Uhr im St. Johann Schaffhausen.
Ausführende: Hrvoje Križić, Violoncello, Kammerorchester des MCS, Annedore Neufeld, Leitung, Christian Ebersberger, Moderation
Programm: Camille Saint-Saëns (1835-1921): «Der Karneval der Tiere» Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 a-Moll op. 33

 

Matthias Frehner | Kurator der Ausstellung "Exzessiv! Varlin - Moser" im Museum zu Allerheiligen

Matthias Frehner | Kurator der Ausstellung "Exzessiv! Varlin - Moser"

Matthias, was hat dich dazu bewogen, diese beiden Künstler gemeinsam in einer Ausstellung zu zeigen?

Varlin und Wilfrid Moser sind Schlüsselkünstler ihrer Generation und waren ihrer Zeit voraus. Sie nahmen in ihrer Malerei vorweg, was junge Künstler:innen in den 1980er Jahren entdeckten und was dann als neue wilde Malerei bekannt wurde. Sie sind unterdessen leider etwas in Vergessenheit geraten, darum fand ich, es sei an der Zeit für eine Wiederbegegnung – erstmals in einer Gegenüberstellung. Das Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen hat von beiden Künstlern eine grosse Sammlung. Ich bin darum ganz glücklich, dass es sich auf das Abenteuer dieser Ausstellung eingelassen hat.

Was haben die beiden Künstler denn gemeinsam? Was verbindet sie?

Eine letztlich übereinstimmende Weltsicht. Bei beiden ist das Grundthema ihrer Kunst die existenzielle Befindlichkeit des Menschen. Vergänglichkeit und Tod interessieren sie ebenso wie Geschwindigkeitsexzesse, Extremerfahrungen und Kontrollverlust. Und jeder behandelte diese Grundthemen malerisch auf seine Art, Varlin mit etwas mehr Humor und Ironie, Moser in einem eher düsteren Grundtonfall. Aber beide malten laut, wild, und archaisch.

In der Ausstellung sind über 100 Werke zu sehen. Woher kommen diese?

Einerseits aus der Sammlung des Museums, andererseits von zwölf weiteren Leihgebern. Diese ausfindig zu machen und sie von der Idee der Ausstellung zu überzeugen, ist ein wichtiger Teil einer solch grossen Ausstellung. Auch die gesamte Organisation, die Transporte, der Aufbau etc. sind komplex und brauchen Zeit. Auch habe ich zur Thematik einen Begleitkatalog geschrieben. Deshalb sind zwei Jahre vergangen, seit ich mit der Idee erstmals auf das Museum zugekommen bin. Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden. Nun hoffe ich, dass wir möglichst viele Kunstinteressierte für das Werk von Varlin und Wilfrid Moser begeistern können.

Interview: Bettina Bussinger mit Matthias Frehner

Die Ausstellung "Exzessiv! Varlin - Moser" im Museum zu Allerheiligen läuft bis am 25. September und ist jeweils dienstags bis sonntags von 11 - 17 Uhr zugänglich. Infos zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm findet ihr hier: www.allerheiligen.ch

 

Ursula Hasler Roumois | Erzählzeit ohne Grenzen

Wachtmeister Studer im Schaffhauserland

Dank dem Literaturfestival Erzählzeit ohne Grenzen (2.-10.4.22) kommen Bücher und ihre Figuren direkt zu den Leserinnen und Lesern in die Dörfer. Ich freue mich, meinen neuen Roman «Die schiere Wahrheit. Glauser und Simenon schreiben einen Kriminalroman» in Büttenhardt und in Siblingen vorzustellen.

Ich bin in Feuerthalen und Schaffhausen aufgewachsen und in den späteren Jahren, als ich in Paris lebte, überkamen mich oft sehnsüchtige Erinnerungen an den dunkelgrünen Geruch des Rheins und an leuchtende Herbstwanderungen über den Randen. Es ist deshalb für mich eine spezielle Freude, im «Schaffhauserland» aus meinem Buch zu lesen!

Wer kennt ihn nicht, den knorrigen Wachtmeister Studer von Glauser – in meinem Roman trifft Friedrich Glauser im Sommer 1937 in einem französischen Seebad am Atlantik den berühmten Georges Simenon, Vater des Kommissar Maigret, und sie debattieren sogleich: Was ist ein literarisch guter Krimi? Die beiden entwerfen eine Kriminalgeschichte, an deren Ende sich aber Recht und Gerechtigkeit so in die Quere kommen, dass Glauser eine überraschend neue Auflösung des Falles ersinnt, denn «es gibt immer noch eine andere Wahrheit!»

Lesungen am Donnerstag, 7. April in der Aula des Schulhauses in Büttenhardt und am Freitag, 8. April in der Reformierten Kirche Siblingen.

www.ursula-hasler-roumois.ch
www.erzaehlzeit.com

Raphael Schemel | Programmverantwortlicher Kammgarn

Raphael Schemel | Programmverantwortlicher Kammgarn

Pascal Bührer interviewt Raphael Schemel, Programmverantwortlicher Kammgarn, zum Kammgarn Sommer.

Raphael, der Kammgarn Sommer findet 2022 zum zweiten Mal statt, und zwar vom 16.06. bis 27.08. Wann war klar, dass es nach der Premiere 2021 eine Wiederholung geben wird?

Der Kammgarn Sommer wurde letztes Jahr ein bisschen aus der Not heraus geboren, da wir durch die Pandemiebedingte Clubschliessung keine Veranstaltungen durchführen durften und mit dem Kammgarn Sommer unseren Gästen etwas zurückgeben wollten, auf das sie in den Monaten davor verzichten mussten. Als der Kammgarn Sommer geplant wurde, dachten wir bereits, das könnte Potential haben. Als dann schon die ersten Veranstaltungen so gut angekommen sind, war der Fall natürlich klar.

Als Programmverantwortlicher der Kammgarn bist du auch für den Inhalt des Kammgarn Sommers verantwortlich. Wen möchtest du dieses Jahr mit dem Programm ansprechen?

Der Kammgarn Sommer soll in den 3 Monaten, in denen er stattfindet, unser Programm während dem Jahr widerspiegeln. Es soll für alle Schaffhauser:innen etwas dabei haben, aber auch Leute von weiter weg anziehen, damit diese mal sehen, was in Schaffhausen so abgeht. Das Programm wird bunt gemischt sein, vielen Schweizer Newcomer-Bands eine Bühne bieten, Jazzfans glücklich machen, ruhigere Veranstaltungen wie Comedy oder Lesungen beinhalten und trotzdem auch Platz haben für die eine oder andere Party.

Was macht die Kammgarn Sommer Terrasse zum Place To Be dieses Jahr?

Neben den spannenden Veranstaltungen kann auf der erweiterten Terrasse auch mal ohne Live-Unterhaltung gemütlich zusammengesessen und entspannt werden. Die Kammgarn Beiz kredenzt sommerliche Menüs und die schöne Bar auf der Terrasse lädt jeden Abend zum Verweilen ein. Zudem sind die Konzerte während dem Kammgarn Sommer kostenlos, bzw. gegen Kollekte. Man kann also sehr niederschwellig Bands und Künstler:innen entdecken, die man vorher vielleicht noch gar nicht kannte.

Der Kammgarn Sommer findet vom 16.06. bis 27.08. auf der Terrasse der Kammgarn statt. Jede Woche finden von Donnerstag bis Samstag, manchmal auch am Sonntag, Konzerte, Partys, Lesungen, Kinderveranstaltungen und vieles mehr statt.
Infos findest du hier: www.kammgarn.ch

Peter Surbeck | Betriebs- und technischer Leiter im Stadttheater Schaffhausen

Peter Surbeck | Betriebs- und technischer Leiter im Stadttheater Schaffhausen

Nachts im Theater

Eine Verbeugung, ein lang anhaltender Schlussapplaus und Vorhang zu. Das Schauspielensemble vom Landestheater Schwaben hat das knapp zweistündige Schauspiel «Frankenstein» über die Bühne gebracht - Regenschauer und Schneefall inklusive. Kaum sind die Darstellerinnnen und Darsteller in die Garderoben und die letzten Gäste ins Foyer entschwunden, beginnt die Nachtschicht für Peter Surbeck, Betriebs- und technischer Leiter im Stadttheater Schaffhausen. Er und sein Team verschwenden keine Zeit und nehmen Akkuschrauber, Stufenleiter, Klauenhammer, Zange und Bohrer zur Hand. Es muss schnell gehen. Schliesslich zeigt die Uhr schon 21:30 und morgen Punkt 8:00 wartet bereits der nächste Aufbau für das Bühnenbild von Michael Elsener.  

Peter Surbeck zählt seit nunmehr 31 Jahren zum Kernteam des Stadttheaters Schaffhausen. Der Umstand, dass für die Technik lediglich drei Festangestellte eingesetzt werden, erfordert eine dementsprechend sorgfältig geplante Personaldisposition. Denn je nach Künstlergruppe und Bühnenbild bedarf es mehr Arbeitskraft als derjenigen von Peter Surbeck und seinem Team. Reist die gastierende Truppe mit wenig Belegschaft an, wird weiteres Personal vom Bauamt der Stadt Schaffhausen rekrutiert. Zudem arbeiten nach Bedarf vier freischaffende Techniker im Stadttheater.

Vom Dekor und den technischen Installationen der Vorstellung «Frankenstein» ist allmählich nichts mehr zu erkennen. Ein reibungsloser Bühnenabbau. Vollbeladen entfernt sich der Lastwagen der Gasttruppe vom Bühnenausgang, nach und nach verabschieden sich die Helfer. Bleibt nur noch Peter Surbeck. Ein letzter Rundgang durch das Haus, bis mitten in der Nacht auch er das Licht hinter den Kulissen löschen darf.

Wenn wir am 2. & 3. April die Slapstick-Komödie «Achtung, fertig, Action!» der Zürcher Shake Company, kurz danach die berühmte Verdi-Oper «Falstaff» oder Anfang Mai den Shakespeare-Klassiker «Ein Sommernachtstraum» auf der Bühne des Stadttheaters sehen werden, dann denken wir daran - an die nächtlichen Einsätze das Techniker-Teams rund um Peter Surbeck, Urs Ammann und Alessandro Gervasi.

Programm und Tickets Stadttheater Schaffhausen auf www.stadttheater-sh.ch

Text: Diane Manschott

Nora Vonder Mühll | Schauspielerin und Co-Theaterleiterin Theater Sgaramusch Schaffhausen

Nora Vonder Mühll | Schauspielerin & Co-Leiterin Theater Sgaramusch

Blick hinter die Kulisse von dÄmonen - ein Tanztheater ab 10 Jahren

Schaffhauser Premiere: Freitag, 11. März 2022, 19 Uhr

Ausgangslage für das Theaterstück, war die Nachricht von einem Freund, dass sich sein Sohn mit nur 16 Jahren das Leben genommen hatte. Er hinterliess keinen Abschiedsbrief.

Ich fragte mich, was in diesem Menschen vorgegangen war.

Dunkle, unangenehme Gefühle befallen auch mich manchmal. Und alle, mit denen ich rede, kennen sie. Aber wo haben solche Gefühle Platz in unserem Leben? Wo können wir uns darüber austauschen?

Mir wurde klar, dass ich darüber ein Stück machen möchte.

Zusammen mit der Regisseurin Hannah Biedermann, dem Tänzer und Choreographen Ives Thuwis, Stefan Colombo, Schauspieler, Techniker und Co-Theaterleiter des Theaters Sgaramusch, der Ausstatterin Regina Rösing und dem Soundtüftler Johannes Birlinger begannen wir mit der Recherche für unser Stück. Wir befragten vor allem junge Menschen zu ihren Gefühlen – auch den dunklen.

Ein grosses Thema war die Wut: Wie lässt man diese heraus? Darf man überhaupt wütend sein? Die Gespräche drehten sich überdies um Depressionen, Traurigkeit, Mobbing. Oder um die Kunst, einfach sich selbst zu sein und sich nicht verstellen zu müssen.

Viele Jugendliche erzählten, dass sie ihren Eltern oftmals nicht sagen, dass es ihnen nicht gut geht, weil sie keine Belastung sein wollen.

Aus all diesen Erkenntnissen haben wir uns daran gemacht, ein Theaterstück zu kreieren. Entstanden ist ein Tanztheater, mit Einspielungen aus den Interviews mit jungen Menschen und persönlichen Erzählungen von unseren eigenen Dämonen.

Das klingt vielleicht düster und schwer - aber das Stück hat viel Humor und es tut unheimlich gut, zu erleben, dass niemand allein ist mit seinen Dämonen.

Weitere Informationen und Tickets.

Peter Achermann | Autor Filmfestival Schaffhausen

Peter Achermann | Autor Filmfestival Schaffhausen

Ein Wohnzimmer-Kino in Gross

Vielleicht könnte man sagen, die gemütlichen Sofas und Sessel sowie die Lampen-Variationen, die die Halle bei unserem Filmfestival in den einmaligen Kinosaal verwandeln, gehören zum Festival wie ich seit langem zur Kammgarn «gehöre». Beides ist nicht wegzudenken, – jedenfalls für mich nicht.

Das Festival hatte ja seinen Ursprung als Kino-Open-Air auf der damals noch nicht eröffneten A4-Brücke, aber seit 1997 findet es bei uns statt. In all den Jahren gab es ab und an Wechsel im OK und als ein Bindeglied zum Kammgarn-Team plötzlich fehlte, war es klar, dass ich mich engagiere.

Wir setzen bei uns auf Gemütlichkeit und Gemeinsamkeit statt auf Glamour und Festival-Prominenz und natürlich auf eine packende, kreative und unterhaltende Filmauswahl. Und wir setzen auf Sie, liebe Leser:innen. Auf das möglichst viele von ihnen, sich mit uns in unserem «Sofasaalkino-Wohnzimmer» einen Film anschauen. Für Popcorn sorgen natürlich wir.

Infos und Tickets: www.filmfestivalschaffhausen.ch

Annedore Neufeld, Dirigentin und Künstlerische Leiterin von «Schaffhausen Klassik»

Ein Portraitfoto von Annedore Neufeld in einem dunkelblauen Oberteil. Sie hat schulterlange, braune Locken und trägt eine rote Jacke über die Schultern.

Annedore Neufeld | Dirigentin und Künstlerische Leitung «Schaffhausen Klassik»

Ein Sinfoniekonzert mit grossem Orchester und international bekanntem Solisten zu planen und durchzuführen ist in diesen Zeiten kein leichtes Unterfangen. Dass das Konzert am 27. Januar im St. Johann nun doch stattfinden kann, freut mich sehr!

In den Tagen vor einem solchen Konzert arbeite ich als Dirigentin konzentriert mit und an den Partituren der Werke: Felix Mendelssohns Ouvertüre "Das Märchen von der schönen Melusine" erklingt zu Beginn. Klangvolle Melodien und dramatisch-stimmungsvolle Passagen wechseln sich ab, insbesondere freue ich mich auf den warmen Holzbläsersatz der Württembergischen Philharmonie Reutlingen. Für das 1. Hornkonzert in Es-Dur von Richard Strauss konnte ich den international erfolgreichen, sehr virtuosen Hornisten Felix Klieser gewinnen. Auf das Kennenlernen und die Zusammenarbeit freue ich mich schon sehr, Spannung und Vorfreude steigen! Der Abend wird schliessen mit Johannes Brahms’ wunderbarer 3. Sinfonie. Begeistert schrieb Komponisten-Kollege Antonin Dvořák noch vor der Uraufführung: “Welch herrliche Melodien sind da zu finden! Es ist lauter Liebe und das Herz geht einem dabei auf.“

Vor solch grossen Projekten entspanne ich mich am liebsten in der Natur, sei es am Rhein oder in den Bergen.

Konzerte sind immer Momentaufnahmen. Dennoch überlege ich mir in den Tagen und Wochen davor natürlich ganz genau, wie eine bestimmte Phrase erklingen soll, wie ich ein musikalisches Thema gestalten will, welche Klangfarben ich mir wünsche. Wenn ich dann das Dirigierpult betrete, ist alles geprobt und vorbereitet — und dann entsteht noch ganz viel im Moment. Auf diese zauberhaften Momente freue ich mich, auf das Erschaffen der Musik im Hier und Jetzt. Seien Sie dabei! Am Donnerstag, 27. Januar um 19.30 Uhr im St. Johann Schaffhausen.

Infos und Tickets: www.schaffhausen-klassik.ch

Isabelle Köpfli, Kuratorin am Museum zu Allerheiligen

Isabelle Köpfli, Kuratorin der Ausstellung «Judith Kakon. Manor Kunstpreis Schaffhausen 2021»

Eine Vernissage ist wie ein Zieleinlauf nach monatelanger Vorbereitung, aber auch gespannt erwarteter Moment der Publikumsreaktionen.

Umso schöner, wenn sie so begeistert und staunend ausfallen wie derzeit beim Anblick von Judith Kakons handgefertigten Papierkunstwerken. An den öffentlichen Gesprächen mit der Künstlerin oder bei Führungen schätze ich sehr, mit den Besucherinnen und Besuchern Fragen, Erfahrungen und unterschiedliche Sichtweisen vertiefen zu können. Gelegenheit für diesen gemeinsamen Kunstgenuss bietet sich nochmals am 1. und 27. Februar.

Ausstellung «Judith Kakon. Manor Kunstpreis Schaffhausen 2021» noch bis am 27. Februar 2022.

Fotos: Peter Pfister

MARIA CALLAS - MEISTERKLASSE | Theater Schauwerk

Schauspierlein am Klavier

Graziella Rossi als Maria Callas

Wie immer herrscht bei mir grosse Freude, in Schaffhausen auftreten zu dürfen. Familie, Freunde, Bekannte, SchulkollegInnen, Theaterbegeisterte wieder zu treffen, ist ein wunderschönes Erlebnis.
«Maria Callas» zu spielen ist eine besonders tolle Herausforderung. Das Stück wirft viele Fragen auf, schürt Emotionen: welchen Preis bezahlt sie als Primadonna, wohin kann Weltruhm führen – oder Liebeskummer!
Ich habe das Glück, den Beruf ausüben zu dürfen, den ich mir immer gewünscht habe und nach wie vor wünsche. Auch wenn es gerade in diesen Zeiten eine spezielle Herausforderung ist.
In naher Zukunft stehe ich mit bestehenden Stücken auf der Bühne, oft auch in Schaffhausen, zum Beispiel am 7. Januar als Maria Callas in der Kammgarn, am 24. und 25. Februar mit Zusatzvorstellungen von LYDIA im Haberhaus oder am 12. Februar mit Texten und Briefen von Jean-Jacques Volz in der Vebikus Kunsthalle.
Als Nächstes kreiere ich zusammen mit Helmut Vogel und Daniel Fueter „KULINARITÄTEN“, einen musikalisch-literarischen Abend.

www.schauwerk.ch